Die im Coaching-Forum Schweiz zusammengeschlossenen Coachs verpflichten sich, die Grundsätze des vorliegenden Berufskodex zu wahren.
1. Transparenz und Einsatzbereich
Der Coach1 macht seinen beruflichen und persönlichen Hintergrund, sein Arbeitsverständnis und die relevanten institutionellen und persönlichen Bindungen gegenüber seinen Kunden2 transparent.
Der Coach ist nur im Rahmen seiner Ausbildung und Erfahrung tätig. Wenn eine Unterstützung nötig ist, die seine Ausbildung und Erfahrung übersteigt, so begründet er dies gegenüber dem Kunden und verweist den Kunden an einen geeigneten anderen Experten.
2. Rechte und Unabhängigkeit der Kunden
Der Coach achtet die Rechte der Kunden und deren Eigenständigkeit, ein Urteil zu bilden und Entscheide zu treffen. Er schreibt ihnen keine Werte oder Überzeugungen vor. Er kann aber kritisch Stellung nehmen, alternative Sichtweisen einbringen oder auf allfällige Folgen von Entscheiden hinweisen.
3. Nichtdiskriminierung
Der Coach lässt sich nicht von Vorurteilen wegen Geschlecht, Alter, Behinderung, Glaube, ethischer Herkunft und sexueller Orientierung leiten. Er lehnt Aufträge mit fragwürdigem Hintergrund ab.
4. Spannungsfelder
Der Coach ist sich der Spannungsfelder bewusst, in denen er stehen kann und mit denen er umgehen muss: Er will sich loyal gegenüber seinen Kunden verhalten und muss gleichzeitig kritische Distanz wahren. Er will seinen institutionellen Auftrag mit den Bedürfnissen der Kunden in Einklang bringen.
Der Coach stellt die Bedürfnisse der Kunden vor seine eigenen wirtschaftlichen Interessen.
Der Coach berät sich in ethisch heiklen Situationen mit Berufskollegen und versucht, eine Klärung oder Veränderung der Umstände herbeizuführen.
5. Datenschutz und Diskretion
Der Coach beachtet den Datenschutz. Er bewahrt Kundendaten so auf, dass Dritte keinen Zugang dazu haben.
Der Coach gewährleistet sowohl dem Coachee als auch dem Auftraggeber volle Diskretion. Er gibt Informationen nur im Einverständnis mit dem Urheber der Information weiter. Er bespricht Vorgaben aus dem Auftragsverhältnis, welche die Diskretion einschränken, vor Annahme des Auftrags mit dem Coachee.
Der Coach sorgt dafür, dass die Vertraulichkeit der Identität der Kunden gewährleistet ist, wenn Informationen über sie in Supervisionen und Fortbildungen oder für Forschung, Statistik, Evaluation und Planung verwendet werden.
6. Geistiges Eigentum
Der Coach anerkennt die Arbeit seiner Kollegen. Er beachtet die Rechte in Bezug auf geistiges Eigentum.
7. Fortbildung
Der Coach pflegt und erweitert seine professionellen Kompetenzen während seiner ganzen beruflichen Laufbahn. Er hält sich auf dem Laufenden über Neuerungen im Gebiet des Coachings, um neue Erkenntnisse gezielt und effizient einzusetzen. Er nimmt dazu regelmässig an Fortbildungen und Supervisionen teil.
Zürich, 26. März 2006
Projektgruppe „Code of Ethics“ des CFS
Christa Heer, Robert Mertesdorf, Eszter Nyuli, Claudio Saluz
1 Die im folgenden Text verwendete Personenbezeichnungen beziehen sich auf beide Geschlechter
2 Der Auftrag für ein Coaching (eines Coachs mit einem Coachee) kann von einem Dritten als Auftraggeber erteilt werden. Der Coach behandelt sowohl den Coachee als auch den Auftraggeber als Kunden.